BAHNRAD FAHREN

Vorbereitung

Am Anfang des Bahnradfahrens steht die Materialwahl. Einige von uns sind in der glücklichen Situation schon mit Bahnrahmen in der Stadt zu fahren, was den Start erheblich günstiger macht. Ich habe mich also entschieden mein Fixie mit anderem LRS und ohne Bremse für die Bahn zu nutzen ? heißt: Hinfahrt, Umbau, Bahnfahren, Umbau, Heimfahrt. Das funktioniert aber nur wenn der Rahmen eine Bahngeometrie hat. Die Kurven im Dusika Stadion sind auch im Vergleich zu anderen Bahnen relativ steil, somit braucht man unbedingt ein hohes Tretlager und kurze Kurbeln.

Wie immer wollte ich nicht viel Geld ausgeben, also habe ich mich nach einem alten RR-LRS mit Schlauchreifenfelgen und Schraubkranznabe umgesehen. Die Schraubkranznabe kann man umspacern (weiter nach rechts setzen) und auf Schraubachse umbauen um eine gerade Bahnkettenlinie zu bekommen. Dann Ritzel drauf und Tretlagerkonterring. Vorne kann man eine normale Straßennabe verwenden, nur muss man den Schnellspanner gegen eine Schraub- bzw Inbusachse tauschen (Schnellspanner sind auf der Bahn nicht erlaubt). Ich habe hinten eine noname Schraubkranznabe, vorne eine alte 105er, GP4 Felgen, 3fach gekreuzte Competition Speichen und Conti Tempo Reifen. Die Reifen müssen unbedingt sorgfältig aufgeklebt werden ? die seitliche Belastung ist größer als man vermuten würde.

Zwingend vorgeschrieben ist der Schlauchreifen LRS aber nicht. Pflicht sind aber saubere Reifen! Um mir das Putzen und den Ritzelwechsel zu ersparen, habe ich also einen 2ten LRS eingespeicht. Dieser LRS kann in der Garderobe des Dusika Stadions gelagert werden.

Ist die Materialfrage geklärt, muss man für das Wiener Dusika Stadion eine Bahn-Trainingslizenz beantragen (kostet 40?/Saison). Das Formular gibt?s beim ÖRV als Download und man kann es als Scan an das Generalsekreteriat der ÖRV schicken. Ich habe dann umgehend eine Bestätigung erhalten, mit der man schon auf der Bahn fahren darf.
Das erste Mal?

Hat man die Lizenz bzw. die Bestätigung für die Lizenz und das passende Material steht dem Start nicht mehr allzu viel im Weg. Für das erste Mal sollte man aber unbedingt von einem erfahrenen Bahnfahrer in die Benimmregeln eingeweiht werden. Von denen gibt es ein paar, die unbedingt für einen reibungslosen Ablauf nötig sind.

Dieser erfahrene Bahnradfahrer wird euch zeigen, dass man sich zuerst beim Portier einträgt (inkl. Lizenznummer) und wo die Garderoben sind. Es gibt Vereinsgarderoben und eine öffentliche für jedermann. Dort kann man übrigens auch das Rad bzw. den Laufradsatz lagern.

Die ersten Runden dreht man außerhalb der Bahn um dann in die Bahn reinzufahren (unbedingt vorher nach hinten schauen). Beim ersten Mal jagen einem die Steilkurven schon Respekt ein. Die Kurven sind steil, wirklich steil. Auch für meine Verhältnisse und ich bin vom freeriden steiles Gelände gewohnt. Wenn man aber nicht irgendwelche uralten Reifen hat, hält der Reifen aber auch wenn man langsam fährt. Wichtig ist es nicht zu verkrampfen und ohne Angst zu fahren. Wegen der steilen Kurven ist ein hohes Tretlager auch unbedingt erforderlich.

Die Trainingslinie ist übrigens die blaue, die ungefähr in der Mitte der Fahrbahn liegt.

Ich bin nach meiner ersten Fahrt jedenfalls schwerst infiziert. Es ist wirklich was anderes und erfodert mehr an Fahrtechnik als ich mir vorgestellt habe. Wenn man aber mal den Dreh raus hat und nicht allzu viel los ist, kann man richtig meditativ im Kreis fahren. Wenn einem dann bissl mehr nach Action ist, fährt man einfach ganz rauf in der Kurve um dann runter zu stechen.